Wie prägt 5G die Fahrzeugkonnektivität?
Investitionen in schnellen 5G-Datenfunk
Noch hat die "Ära der 5G-Fahrzeugkonnektivität", wie Paul Hansen schreibt, aber noch nicht begonnen. 5G werde mittelfristig eingeführt, "wahrscheinlich nach 2020, nachdem die hohen Entwicklungs- und Investitionskosten für die aktuelle 4G sich amortisiert haben", prognostizieren die Springer-Autoren Luntovskyy und Gütter. Allerdings soll auch bis 2025 nur jede fünfte Mobilfunkverbindung weltweit laut GSMA, der Interessenvertretung der Mobilfunkbetreiber, über ein 5G-Netz laufen, schreibt Hansen. Doch immerhin will die Mobilfunk-Branche Medienberichten zufolge in den kommenden Jahren viel Geld in den schnellen 5G-Datenfunk investieren. Laut Mats Granryd sollen von den bis 2025 weltweit veranschlagten Investitionen von 900 Milliarden Dollar (rund 754 Milliarden Euro) rund 80 Prozent in den 5G-Netzausbau fließen, wie der GSMA-Generaldirektor kürzlich auf der Mobilfunk-Messe Mobile World Congress in Barcelona 2021 betonte.
Mindestens fünf Automobilhersteller haben bereits damit begonnen, neue Fahrzeuge mit 5G-Modems auszustatten, zitiert Paul Hansen IHS Markit. Vier davon seien chinesische Autobauer, deren neue Fahrzeuge für den heimischen Markt vorgesehen seien. Das fünfte Unternehmen sei BMW mit seinem Elektro-SUV iX. Dabei soll es sich um das weltweit erste mit 5G ausgerüstete Fahrzeug eines Premiumherstellers handeln. Der BMW iX wird ab der zweiten Jahreshälfte 2021 im BMW Werk Dingolfing produziert. IHS Markit geht Hansen zufolge davon aus, dass bis 2023 75 Serienhersteller 5G-fähige Fahrzeuge im Programm haben werden, im Vergleich zu nur drei im Jahr 2020.
Stolperstein Halbleitermarkt
Auch die 5G Automotive Association (5GAA) erwartet in den nächsten zwei bis drei Jahren die massenhafte Einführung von Vehicle-to-X (V2X)-Anwendungsfällen, wie 5GAA-Generaldirektor Johannes Springer auf dem Mobile World Congress erklärte. Ab 2024 rechnet die 5GAA außerdem mit der großflächigen Einführung von Anwendungsfällen für fortschrittliche Sicherheit und automatisiertes Fahren, die durch C-V2X unterstützt werden. Die 5GAA betonte in diesem Zusammenhang auch die Notwendigkeit eines harmonisierten regulatorischen Ansatzes.
Quelle: